Karfreitag ist gerade herum und mir fällt das „Wohlfühlen“ – Magazin der Süddeutschen Zeitung in die Hände. Mit einem Osterbeitrag: „Seele – Gedanken zum ewigen Leben“.

Eigentlich schätze ich die SZ sehr und so beginne ich neugierig zu lesen…

 

 

 

 

 

„Unsterblichkeitsvorstellungen gibt es so lange, wie es Religionen gibt. Im Christentum ist das ewige Leben die Belohnung für die Qualen und Entbehrungen des Diesseits. Jeder vernünftige Christ glaubt, dass die Ewigkeit erst nach dem Tod beginnt. Nicht so die Transhumanisten.“

???

Was jetzt: entsetzt sein? staunen? lachen? Was ist denn hier passiert? Wo hat die Autorin das denn her? Na gut, ich kenne zwar auch ein paar christliche Extremgruppen mit dieser Ansicht.

Aber der Autorin geht es um das Thema Selbstoptimierung am Beispiel der Transhumanisten. Die träumen von einem technologisch verbesserten Körper, der alle Grenzen überschreitet: der Mensch als perfekte Maschine.

Aber so ganz wohl ist ihr auch dabei, denn: Wer entscheidet hier? Und schließlich fragt sie: Kann man Glück empfinden ohne Schmerz? Und so betrachtet sie die lebendige Natur mit ihrem Werden und Vergehen und erneutem Werden – das sei optimale menschliche Existenz.

Na ja.

Ein Rundumschlag: Selbstoptimierung, Wellness und Reinkarnation auf einer Seite. Lebt meine Existenz weiter in den Ameisen, die jetzt im Garten krabbeln? Oder in den Frühlingsblumen, die wir heute einpflanzen wollen?

Vielleicht lohnt es sich doch einmal – gerade zu Ostern – etwas genauer zu hinzuschauen, was dort eigentlich Anlass zu diesen Feiertagen gibt. Glauben Christen, Jesus sei auferstanden, weil er so tapfer am Kreuz ausgehalten hat?

Wohl kaum. Ostern beschreibt einen fundamentalen Bruch, keine kosmetische Reparatur: Der Tod ist überwunden, wir dürfen über unsere Begrenztheiten hinaus hoffen und leben. Keine Fortsetzung der alten Existenz in unendlicher Langeweile. Aber auch kein Weiterleben in anderen Gestalten des bisher Lebendigen.

Die Bibel nennt das „neue Schöpfung“ – nicht Fortsetzung, Optimierung oder Ausgleich des Alten.

Es scheint nicht einfach zu sein, diese Botschaft in unserer Wellness- und Selbstoptimierungwelt verständlich zu machen. Da mag ein weiterer Blick in die Bibel trösten: auch die Menschen, denen der Auferstandene zuerst begegnet ist, haben das noch lange nicht verstanden. Aber Jesus half damals und will auch heute helfen, diese Hoffnung, diesen Glauben in unser Leben einzubeziehen.